Curacao



Curacao ist eine der Inseln unter dem Wind und wie Aruba und Bonaire nur 60km nördlich von Venezuela.

Diese Lage verhindert, dass Wirbelstürme die Insel bedrohen können, ein Segen.

Das Blau des Himmels und das Blau des Meeres wird durch die Gelbe Sonne getrennt. Die beiden Sterne symbolisieren Curacao und die unbewohnte Schwesterninsel Klein Curacao, die fünf Zacken die Erdteile von denen die heutigen Bewohner stammen.

Tatsächlich stammen die 160.000 Einwohner zum Großteil von ehemaligen Sklaven ab, aber 6% sind niederländischen Ursprungs, es gibt Nachfahren sephardischer Juden, sogar Nachfahren der ursprünglichen Arawaks. Heute sind sie alle Holländer und somit Mitglieder der EU.

Die Insel ist relativ dünn besiedelt, sieht man von der Umgebung der Hauptstadt Willemstadt ab, in der zwei Drittel der gesamten Bevölkerung leben.

Die Währung ist der Antillen Gulden, da dieser jedoch in einem fixen Verhältnis zum US$ steht, kann man überall auch mit Dollar bezahlen.

Gefahren wird wieder rechts, was mir beim Einordnen in den österreichischen Verkehr helfen wird. Die Straßen sind durchwegs asphaltiert und in einem guten Zustand.

Da schon vor 20 Jahren die gesamte Unterwasserwelt rund um die Insel unter Naturschutz gestellt wurde, hat der Tauchtourismus enorm zugenommen - und die Verhältnisse sind traumhaft. Die Insel wird seit dem Verschwinden von Air Berlin aus Europa nur mehr von Amsterdam angeflogen, dies aber täglich.

Die größten Wirtschaftszweige sind der Tourismus und die Erdölreffinerie. Wie das? In den zwanziger Jahren des vorigen Jahrhunderts baute Shell eine der größten Raffinerien der Welt hierher. In dieser Raffinerie wird das venezolanische Erdöl verarbeitet und die Verträge (an die sich Venezuela klammert) gehen bis 2019. Dann endlich wird Curacao diesen veralteten Umweltverschmutzer los sein.

Der herrliche Orangenlikör Curacao kommt natürlich auch von hier und ist eigentlich einem Missgeschick zu verdanken: die Spanier bauten Valencia Orangen hier an, ernteten jedoch bittere, schrumpelige Exemplare. Sie bekamen es nicht besser hin und nannten daraufhin die Insel "Isla inutil", die nichtsnutzige Insel. Viel später experimentierte das Familienoberhaupt der Famile Senior mit den Früchten und erntete aromatische Öle, die man zu intensiven, klaren Likören verarbeiten konnte - Curacao Triple Sec. Die bekanntere blaue Farbe war dann auch einem "Unfall" zu verdanken, einer chemischen Reaktion mit unsauberen Kupferkesseln. Die Destillerie kam den Kundenwünschen nach und färbte einen Teil ihrer Produktion blau, aber nun mit ungiftigen blauen Lebensmittelfarben. Heute sind der Curacao Triple Sec und der Blue Curacao wichtige Bestandteile jeder Cocktailbar.